Fisher

   

Sir Ronald Aylmer Fisher

Ronald A. Fisher wurde 1890 in East Finchley, London, geboren. Aufgrund seiner schwachen Sehkraft war er ohne fremde Hilfe beim Lesen sehr eingeschränk. Fishers besondere mathematische Begabung half ihm, ein Stipendium an der Universität Cambridge zu erwerben. Er studierte Astronomie und Quantenphysik, interessierte sich jedoch auch sehr für Evolutionstheorie, besonders für Genetik. Fisher widmete sich statistischen Problemen zu und zog bald die Aufmerksamkeit von Karl Pearson, einem berühmten Statistiker seiner Zeit, auf sich. Jedoch schon bald war sein Verhältnis zu Pearson sehr spannt, da dieser über Fishers Kopf hinweg dessen 'inverse inference'-Verfahren (später Maximum-Likelihood-Verfahren) kritiert hatte. Fishers berechtigte Kritik an Fehlern von Pearson wurde hingegen nicht veröffentlicht. 1919 schlug Fisher daher ein Job-Angebot Pearsons in seinem Department aus und nahm stattdessen eine Stelle als Statistiker an der 'Rothamsted Experimental Station' an, die vorwiegend landwirtschaftliche Forschung betrieb. 1929 wurde Fisher Mitglied der Royal Society und arbeitete von 1931 bis 1936 jeden Sommer an der Iowa State University. 1933 übernahm er am University College in London Pearsons Position als Galton Professor für Eugenik. 1943 wurde er Balfour Professor für Genetik in Cambrigde. Nach seiner Pensionierung 1957, arbeitete Fisher ab 1959 mit E. A. Cornish in Adelaide, Australien, zusammen, wo er auch 1962 starb.


R.A. Fisher gilt neben S. Wright und J.B.S Haldane als einer der bedeutendsten Vertreter und Wegbereiter der Populationsgenetik. Seit den 20er Jahren arbeitete Fisher an der 'Rothamsted Agricultural Experiment Station' auf dem Gebiet der Statistik und der Genetik. Er befaßte sich darüber hinaus mit Fragen der Evolutionstheorie und der natürlichen Selektion. Mit seinem Konzept der 'Runaway Selection' von 1930 hauchte er Darwins Theorie der 'sexuellen Selektion' wieder neues Leben ein. Fisher wurde aber auch besonders für viele seiner statistischen Verfahren bekannt, so z.B. für sein 1921 vorgestelltes 'likelihood'-Konzept, seine Verfahren für kleine Stichproben und die Varianzanalyse. Der F-Test trägt seinen Namen (F für Fisher).
Seine bekanntesten Monographien waren: "The genetical theory of natural selection" (1930), "Statistical Methods for Research Workers" (1925), "Design of Experiments and Statistical Methods" (1934).

(A. Pashos)