Georges-Louis Leclerc Comte de Buffon Der ürsprunglich bürgerliche de Buffon wurde 1707 als Georges-Louis Leclerc in Montbard, Bourgogne (Burgund), geboren. Sein Vater konnte 1714, dank einer reichen Erbschaft seiner Frau, zum angesehenen Dijoner Stadtbürger aufsteigen und erwarb 1717 das Dorf Buffon. Seit 1725 trug Georges-Louis den Namen Leclerc de Buffon. Buffon war ausgebildeter Jurist und Mediziner, interessierte sich aber stärker für die Naturkunde. Er bereiste als junger Mann (1730/32) Italien und England. Aufgrund des beträchtlichen Familienvermögens war er finanziell unabhängig und damit in der Lage sich ab dem 25ten Lebensjahr ganz der naturwissenschaftlichen Forschung zu widmen. Der wohlhabende Grundbesitzer und Industrielle Buffon ist auch als Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) hervorgetreten. 1739 wurde er zum Intendanten der königlichen Gärten, des 'Jardin du Roi' sowie 'Musée de Roi', später 'Jardin des Plantes', ernannt, was dann zum "Muséum national d'histoire naturelle" in Paris wurde. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Park zu einer wissenschaftlichen Institution. De Buffon begann 1749 mit der Veröffentlichung seiner 36 Bände umfassenden Enzyklopädie "Histoire naturelle" (später insgesamt 44 Bände 1749–1804). 1753 wurde Buffon in die Académie française berufen. 1773 ernennt Ludwig XV. ihn zum Comte(Graf) de Buffon. Er starb 1788 in Paris.

Der vielseitige Wissenschaftler Buffon vertrat nicht die Ansicht, daß alle einzelnen Arten in der Natur unveränderlich sind. Er war der Meinung, daß die Mehrheit der Variationen durch die Umwelt verursacht sei. Dieser Gedanke wurde von einem seiner Schüler, Jean-Baptiste Lamarck (1744-1829), weitergeführt. Buffon ordnete Menschen und Affen, ebenso wie Esel und Pferd, in eine natürliche Familie ein. Vor allem aber schätze er aufgrund von eigenen Experimenten das Alter der Erde um ein vielfaches höher als die damals kirchlich angenommenen 6.000 Jahre. (Er machte hierzu Versuche in seinem Hüttenwerk mit der Abkühlung von Eisenkugeln.) Bei seiner Berufung in die fränzosische Akadamie 1953 trug Buffon anstatt der üblichen Lobrede auf seinen Vorgänger seinen berühmten "Discours sur le style" vor, dem der Ausspruch entstammt: "Le style, c'est de l'homme même". Seine "Historie Naturelle" gilt in Frankreich vor allem auch als ein literarisches Meisterwerk. Neben seinen schriftlichen Arbeiten wurde Buffon in ganz Europa besonders durch seine verschiedenen physikalischen Experimente bekannt. Von Carl Linné (1707-1778) und seiner Systematik hielt er wenig. (A. Pashos)