Aristoteles (Aristotéles)

Aristoteles wurde 384 v. Chr. in Stagira, einem Ort auf der Chalkidike (seit König Philipp zu Makedonien), geboren. Er zog im Alter von 17 Jahren nach Athen, um an Platons Akademie zu studieren, und blieb dort, anfangs als Student, dann als Lehrer, etwa 20 Jahre bis zu Platons Tod. Anschließend folgte er einer Einladung des dortigen Herrschers Hermias nach Assos (Kleinasien), dessen Nichte (Phytias) er ehelichte. Nach dem gewaltsamen Tode Hermias ging er nach Mytilene (Lesbos). Zwischen 343/2 and 340 war Aristoteles Lehrer des jungen Alexander des Großen am Hofe König Philipps in Pella, der Hauptstadt Makedoniens. 335 kehrte er nach Athen zurück, wo er seine eigene Schule, das Lykeion, gründete. Er lebte dort nach dem Tode Pythias mit Herpyllis, mit der er einen Sohn, Nikomachos, hatte. Nach Alexanders Tod im Jahre 323 verbreitete sich in Athen eine starke anti-makedonische Gesinnung. Aristoteles floh auf sein Landgut bei Chalkis auf Euböa, wo er im darauf folgenden Jahr (322 v. Chr) starb.


Aristoteles' Philosophie unterschied sich vor allem von der seines früheren Lehrers Platon in der Ablehnung der Ideenlehre. Aristoteles gilt als Begründer der wissenschaftlichen Logik. Bis zum 20. Jahrhundert verstand man unter Logik allein die aristotelische Logik. In und um sein philosophisches Schaffenswerk herum forschte Aristoteles auch auf diversen Wissensgebieten und verfertigte (im Rahmen seiner Tätigkeit als Lehrer) zahlreiche Manuskripte über Themen der Naturwissenschaft, Metaphysik, Ethik, Dichtkunst und Rhetorik.
Ein Hauptaugenmerk der aristotelischen Philosophie galt auch der Biologie, insbesondere der Zoologie. Hier vermachte Aristoteles mit seinen biologischen Einteilungen, Naturbeobachtungen (z.B. von Bienen) und Beschreibungen von Anatomien sowie auch von embryonalen Entwicklungsverläufen der Nachwelt ein großartiges wissenschaftliches Leitwerk. Seine biologischen Einteilungen beeinflußten bis ins 18 Jh. die Klassifikation der Lebewesen. Er gilt somit als Vater der Systematik. Obgleich die Werke Aristoteles' nach heutigem Verständnis nicht ohne Fehler waren, so war die Einordnung von Organismen anhand von ähnlichen Eigenschaften zu unterschiedlichen Gruppen (genera), die wichtigste biologische Synthese ihrer Zeit.

(A. Pashos)